Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten schon die Dächer, als aus dem Einspiellokal in Einsiedlers Dorfmitte schon die erste „klingend B-Dur-Tonleiter“ ertönte. Unser Verein hat sich nämlich an diesem Sonntagmorgen herausgeputzt, um am „Fest der Musik“ dem schwyzer-kantonalen Musikwettbewerb, die monatelange Probearbeit lohnenswert zu machen. Als einer der fünf vertretenden Vereine der 2. Stärkeklasse, wollten heute alle ihr Bestes zeigen und jede ihrer „Musikinseln“ erblühen lassen, wie das unser Dirigent Rafael Camartin zu sagen pflegte.
Nachdem der letzte Feinschliff gemacht war, machten wir uns auf zum Konzertsaal, wo wir von einem üppigem Publikum begrüsst wurden. Und dann hiess es: Show-Time. Eröffnet wurde unser rund 40 minütiges Programm mit dem Aufgabenstück „Compostela“, geschrieben von Thierry Deleruyelle. Darauf folgten das etwas ruhigere Selbstwahlstück “Mountain Thyme”, welches die höheren Holzblasinstrumente besonders hervorhob und “Kaleidoskop”, eine Zusammenstellung von verschiedenen Variationen zu Motiven aus dem traditionellen “Brugger-Lied” (kleine Klangausschnitte sind auf der Website unter “Soundcheck” zu finden). Unter kräftigem Applaus und vielen zufriedenen Gesichtern durften wir den Vortragssaal wieder verlassen. Dann ging es zum Festgelände hinauf, wo bereits die Fotografen auf uns für ein Vereinsbild warteten. Wer weiss, vielleicht reicht ja der ein oder Schnappschuss für die nächste “unisono”-Ausgabe?

Viel Zeit zum Feiern blieb uns dann aber nicht- am Nachmittag stand nämlich noch unser Auftritt in der Parademusik an. Mit Petrus waren wir aber diesem Tag nicht auf der gleichen Wellenlänge, da uns nämlich der graue Himmel zudeckte und es zu regnen anfing. Trotz den erschwerten Konditionen schauten wir zuversichtlich dem Horizont und Experten entgegen, bereit, auch hier wieder unser Bestes zu geben. Mit Erfolg: Mit tollen 257 Punkten setzten wir die Messlatte zu Beginn bereits auf ein hohes Niveau.

Nun hiess es: Abwarten bis zur Rangverkündigung. Während die einen noch gebannt den anderen Vereinen zuschauten, stiessen die anderen schon fröhlich aufeinander an. Und um 18:00 war es soweit: die Rangverkündung, eröffnet von der Kirchweihkapelle, begann. Zuerst wurden die Sieger der Kategorie “Parademusik, traditionell” gekürt. Gebannt warteten wir darauf, wann nun unser Name aufgerufen würde. Als wir diesen auch beim zweiten Platz noch nicht vernommen hatten – konnten wir es fast nicht glauben: “Erster Platz in der Parademusik – Musikverein Schindellegi-Feusisberg”. Was ein Highlight! Noch nie durften wir uns als Sieger in der Marschmusik erklären, das war schon der Hammer!
Aber die Nervosität stieg noch einmal, als die Rangliste “Konzertklasse Harmonie 2. Stärkeklasse” abgelesen wurde. Die vier mitstreitenden Vereine waren nämlich stark. “zweiter Platz in der Konzertklasse:…”, wir warteten gebannt darauf, welcher Name nun fallen wird, “Young Wind Band Rontal”.
Wir hielten alle den Atem an, nebenan schrie der Tisch des eben genannten Musikvereines auf. Erst als die Stimme wieder ertönte “und auf dem ersten Rang – Musikverein Schindellegi-Feusisberg”, waren wir zurück in der Fassung und realisierten, dass wir wieder gewonnen hatten. In völliger Euphorie sprangen wir alle auf die Bänke und jubelten, umarmten und klatschten uns für die erbrachten Leistungen ab. Dann stimmten wir zu einem gemeinsamen “Raaaaffi Camartin” an, um den letzten gemeinsamen Auftritt mit unserem Dirigenten von über 13 Jahren zu feiern.
Nachdem die erste Glückswelle vorüber war hörten wir noch zufrieden den weiteren Ehrungen zu. Doch schon bald regte die Kirchweihkapelle wieder zum Tanzen und feiern, was wir uns nicht zweimal sagen liessen: Schon bald wurde die erste Polonaise im Raum beobachtet, worauf noch viele weitere bis in die späten Abendstunden folgten…